Montjuïc: ein architektonisches Epizentrum Barcelonas im Wandel

Barcelonas Hausberg erfindet sich neu – Fira-Modernisierung zur Hundertjahrfeier der Internationalen Ausstellung 1929

Plaça Espanya und Montjuïc aus der Vogelperspektive, © Yelena Odintsova

Montjuïc: von strategischer Ressource zum Ort der Kultur

Barcelonas markanter Hausberg Montjuïc, direkt am Stadtzentrum gelegen, spielt seit jeher eine zentrale Rolle in der Geschichte und Entwicklung der Stadt. Ursprünglich diente er als Steinbruch und Aussichtspunkt, später wurde er im 17. Jahrhundert durch den Bau der Festung zu einem strategischen Militärstützpunkt. Ab dem 19. Jahrhundert beherbergte er zudem den städtischen Friedhof.

Mit der Internationalen Ausstellung von 1929 begann jedoch eine neue Ära: Montjuïc wandelte sich zu einem Zentrum kommerzieller und kultureller Aktivitäten. Zahlreiche Bauwerke und landschaftliche Umgestaltungen – besonders jene, die für die Olympischen Spiele 1992 realisiert wurden – konsolidierten und erweiterten Sportanlagen, Messe und Freizeitmöglichkeiten. Heute ist Montjuïc, der größte Stadtpark Barcelonas, nicht nur ein zentraler Ort für Erholung und Freizeit der Bürger, sondern auch ein Magnet für Architektur- und Kulturliebhaber.

Die Metamorphose des Montjuïc: Die Internationale Ausstellung von 1929

Anlässlich der Internationalen Ausstellung von 1929 erlebte Barcelonas Hausberg eine tiefgreifende architektonische und landschaftliche Umgestaltung, die ihn zu einem der symbolträchtigsten Orte der Stadt machte. Auf Grundlage eines Entwurfs von Josep Puig i Cadafalch wurden die Hänge des Montjuïc teilweise urbanisiert, die Avinguda de la Reina Maria Cristina angelegt und zahlreiche Gebäude für die vielfältigen Aktivitäten der Ausstellung errichtet.

Museu Nacional d’Art de Catalunya, © Kristijan Arsov

Unter diesen sticht besonders der von Eugenio Cendoya und Enric Catà entworfenene Palau Nacional hervor – ein monumentales, eklektisches Bauwerk, das als Hauptsitz der Ausstellung konzipiert wurde und heute das Museu Nacional d’Art de Catalunya (MNAC) beherbergt.

Doch das vielleicht bedeutendste und einflussreichste Bauwerk der Ausstellung war eines, das sich deutlich von den damals vorherrschenden akademischen Prinzipien und dem formalen Stil der übrigen Bauten abhob: der Deutsche Pavillon. Dieses ungewöhnliche, kleine und scheinbar zweckfreie Bauwerk verkörperte die Ideale der rationalistischen Architektur, wie sie von der Weimarer Republik und dem Bauhaus propagiert wurden. Entworfen von Mies van der Rohe und Lilly Reich, brachte der Pavillon Konzepte wie den offenen Grundriss, Transparenz und asymmetrische Komposition zum Ausdruck – ermöglicht durch den Einsatz revolutionärer Bausysteme.

Der Kontrast zwischen diesem emblematischen Werk der Modernen Bewegung und den restlichen, in der Tradition verankerten Bauten des Ausstellungsgeländes illustriert das Nebeneinander zweier gegensätzlicher architektonischer Richtungen im Europa der Zwischenkriegszeit.

Innenansicht des Barcelona-Pavillons, © GA Barcelona

Die Konsolidierung des Montjuïc als kulturelles Zentrum

1934 wurde das Museu d’Art de Catalunya (heute MNAC) eröffnet – das erste bedeutende Museum auf dem Montjuïc, untergebracht im Palau Nacional. In den folgenden Jahrzehnten veränderte sich der Berg jedoch nur langsam: Einzelne städtebauliche und landschaftliche Verbesserungen wurden umgesetzt, größere Umgestaltungen blieben aus.

Erst in den 1970er-Jahren erlebte Montjuïc einen neuen kulturellen Aufschwung durch die Eröffnung zweier weiterer Museen. 1973 öffnete das Ethnologische Museum von Barcelona seine Türen, ein bemerkenswertes Gebäude aus Ziegel und Beton, entworfen von Bonaventura Bassegoda, Jesús López, Antoni Lozoya und Joan Puigdengolas. Die Konstruktion basiert auf einem innovativen System hexagonaler Module.

1975, nur zwei Jahre später, wurde die Fundació Joan Miró eingeweiht – ein Bau, mit dem der Architekt Josep Lluís Sert symbolisch nach Barcelona zurückkehrte. Das vom Künstler selbst in Auftrag gegebene Gebäude gilt als Meisterwerk der späten Moderne, das im Einklang mit den Prinzipien der Grup R und des Kritischen Regionalismus steht. Zugleich überschritt das außergewöhnliche Programm des Museums die Grenzen traditioneller Museumsarchitektur und trug entscheidend dazu bei, einen bislang wenig integrierten Teil der Stadt kulturell zu beleben.

Esplanade der Anella Olímpica (Olympischer Ring) mit dem ikonischen Calatrava-Turm, © Jordi Gamundi Domenech

Die olympische Transformation des Montjuïc

Als Barcelona den Zuschlag für die Olympischen Spiele 1992 erhielt, wurde beschlossen, das Zentrum der Veranstaltung auf dem Montjuïc anzulegen. Dabei griff man auf das Stadion zurück, das Pere Domènech i Roura bereits 1929 im Rahmen einer zuvor gescheiterten Olympiabewerbung errichtet hatte. Die städtebauliche Neugestaltung des Gebiets wurde dem Büro Correa i Milà anvertraut und erhielt den Namen Olympischer Ring.

Neben der Renovierung des Olympiastadions, bei der der ursprüngliche Entwurf weitgehend respektiert wurde, sah das Projekt den Bau neuer Gebäude vor, die zu städtischen Wahrzeichen avancieren sollten. Besonders hervorzuheben sind der Telekommunikationsturm von Santiago Calatrava und vor allem der Palau Sant Jordi von Arata Isozaki, eine überdachte Mehrzweckhalle, die in den folgenden Jahrzehnten unzählige Veranstaltungen und Konzerte beherbergte und bereits in unserem früheren Blogbeitrag „Die Pritzker-Preisträger und ihre Bauten in Barcelona I“ erwähnt wurde.

Die Gebäude des Olympischen Rings wurden durch ein harmonisch komponiertes Ensemble aus Plätzen, Straßen und Gärten miteinander verbunden. Parallel dazu vollzog sich eine weitere, städtebaulich weniger prägende, aber ebenso bemerkenswerte Transformation: die Renovierung des Museu Nacional d’Art de Catalunya, die der italienischen Architektin Gae Aulenti anvertraut und in drei Phasen zwischen 1995 und 2004 umgesetzt wurde.

Mitte der 1990er-Jahre hatte sich der Montjuïc damit zu einem umfassenden sportlichen und kulturellen Komplex entwickelt – und zu einem bevorzugten Ziel für Liebhaber herausragender Architektur.

Zickzackwege im Botanischen Garten von Barcelona, © Rodrigo Chaparreiro

Der Botanische Garten auf dem Montjuïc: vom Naturpark zur gestalteten Landschaft

Mit der mittlerweile gefestigten kulturellen und Freizeitfunktion des Montjuïc erlebte der Berg seit dem späten 20. Jahrhundert keine tiefgreifenden Veränderungen mehr. Landschaftliche Aufwertungen, Erweiterungen und Renovierungen bestehender Gebäude bestimmten seither die Entwicklung – mit einer bemerkenswerten Ausnahme: dem Botanischen Garten, entworfen von Carlos Ferrater, Josep Lluís Canosa und Bet Figueras.

Zwar beherbergte der Montjuïc bereits seit 1941 einen Botanischen Garten, doch dieser fiel deutlich bescheidener aus als der heutige. Das neue, rund 15 Hektar große Projekt wurde 1999 eröffnet und widmet sich der Flora des Mittelmeerraums sowie von Regionen mit vergleichbarem Klima. Formal basiert die Anlage auf einem leicht unregelmäßigen Dreiecks¬raster, das über das stark geneigte Gelände gelegt wurde. Dieses Raster definiert verschiedene Ökosysteme und organisiert die Wegeführung durch den Park, wobei sich Zickzack-Pfade und kleine Plätze abwechseln.

Im Jahr 2002 ergänzte das Team um Ferrater den Garten um ein Gebäude für das Institut Botànic de Barcelona. 2008 wurde der Botanische Garten selbst erweitert und erreichte damit seine heutige Form. Das Ergebnis zählt zu den bedeutendsten landschaftsarchitektonischen Werken Barcelonas: Pavillons fügen sich harmonisch in den Kontext ein, indem sie dieselben Materialien und geometrischen Prinzipien aufnehmen.

Für seine herausragende Gestaltung erhielt der Botanische Garten von Barcelona mehrere Auszeichnungen: den Premi Ciutat de Barcelona (1999), den Premio FAD für Außenräume (2000) sowie 2002 eine Nominierung für den Mies van der Rohe Award.

L’Avantsala de la Fira von Bjarke Ingels Group und MIAS Arquitectura – Visualisierung des zukünftigen Gebäudes, mit freundlicher Genehmigung der Architekten

Messe Barcelona: neue Impulse für den Montjuïc

Die Messe Barcelona (Fira de Barcelona) war während der gesamten Entwicklung des Montjuïc eng mit dem Berg verbunden. Formal 1932 gegründet, richtete sie im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche Veranstaltungen aus, zunächst unter Nutzung der für die Internationale Ausstellung von 1929 errichteten Pavillons, die nach und nach renoviert wurden. Bedeutende Veränderungen erfolgten insbesondere im Zuge der Olympischen Spiele, als einige Messehallen zeitweise als Pressebereiche oder sogar für Wettkämpfe genutzt wurden.

Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Internationalen Ausstellung, die die Institution maßgeblich begründete, kündigte die Fira de Barcelona nun die bislang bedeutendste Umgestaltung ihrer Anlagen auf dem Montjuïc an: Drei große Projekte wurden unlängst im Rahmen von Wettbewerben an verschiedene Architektenteams vergeben.

2029 Artefacto von Smiljan Radic, Miguel Mariné Núñez, Beatriz Borque und César Rueda Bonet – Visualisierung des zukünftigen Gebäudes, mit freundlicher Genehmigung der Architekten

2029 Artefacto: Multifunktionshalle von Radic, Mariné, Borque und Rueda

Die neue, von Smiljan Radic, Miquel Mariné, Beatriz Borque und César Rueda entworfene Multifunktionshalle 2029 Artefacto entsteht auf dem Gelände des aktuellen Palau de Congressos und setzt auf Transparenz sowie eine enge Einbindung in die Umgebung. Die Fassade zur Avinguda de la Reina Maria Cristina vermittelt durch ihre Größe und die imposante Freitreppe, die die gesamte Front des Gebäudes einnimmt, eine spürbare Monumentalität. Über der Treppe spannt sich eine offen sichtbare, trägerartige Konstruktion, die das Gebäude trägt, es optisch vom Sockel abhebt und ihm Leichtigkeit verleiht.

Eines der markantesten Elemente des Gebäudes wird eine auffällige, begrünte Brücke vor der Hauptfassade sein, die als Vordach dient und das architektonische Konzept der Naturverbundenheit und Nachhaltigkeit unterstreicht. Auf einer Fläche von 20.500 m² ermöglicht das Projekt, wie der Name bereits andeutet, eine Vielzahl von Aktivitäten dank eines hochflexiblen Nutzungskonzepts.

Umbracle von Forgas Arquitectes, Archambac (Arquitectura Sideral) und Álvaro Alejandro Fernández – Innenvisualisierung des zukünftigen Gebäudes, mit freundlicher Genehmigung der Architekten

Umbracle: die neue Kongresshalle von Forgas Arquitectes, Archambac und Fernández

Die neue Kongresshalle von Barcelona entsteht auf dem Grundstück des heutigen Palau Alfons XIII, einem Pavillon, der von Josep Puig i Cadafalch für die Ausstellung von 1929 entworfen wurde. Das Projekt von Forgas Arquitectes, Archambac (Arquitectura Sideral) und Álvaro Fernández sieht vor, die Geschlossenheit des bestehenden Volumens aufzubrechen und neue Öffnungen zu schaffen – darunter einen eingeschossigen, durchsichtigen Prismenkörper, der als neuer Haupteingang dient.

Eine erneuerte, leichtere Metallstruktur sorgt für die Integration und Flexibilität der Innenräume, die ein Auditorium für mehr als 2.000 Besucher sowie multifunktionale Veranstaltungsräume umfassen und sich um einen großzügigen begrünten Innenhof gruppieren, der dem Gebäude den Beinamen Umbracle verleiht. Der neue Palau soll energieautark werden, unterstützt durch eine Kombination aus photovoltaischen, aerothermischen und geothermischen Systemen.

Umbracle von Forgas Arquitectes, Archambac (Arquitectura Sideral) und Álvaro Alejandro Fernández – Visualisierung des zukünftigen Gebäudes, mit freundlicher Genehmigung der Architekten

L’Avantsala de la Fira: der Fira Barcelona Innovation Hub von Bjarke Ingels Group und MIAS Arquitectura

Der Entwurf zur Umgestaltung des Palau del Vestit, eines Werks von Josep Maria Jujol und Andrés Calzada, sieht eine ebenso radikale Metamorphose wie bei den anderen geplanten Gebäuden vor und liegt in der Verantwortung von Bjarke Ingels Group und MIAS Arquitectura.

Das wichtigste historische Element, das erhalten bleibt, ist die klassische Kolonnade, die dem Bogen der Plaça d’Espanya folgt. Sie wird durch eine neue Fassade in ein Peristyl überführt. Dahinter entsteht ein Z-förmiger Bau, der einen dreieckigen Grünbereich zwischen der Kolonnade und dem Neubau sowie einen weiteren Bereich hinter dem Gebäude schafft.

Das Projekt folgt denselben Grundprinzipien wie die übrigen Entwürfe – Flexibilität, Transparenz und Nachhaltigkeit –, legt hier jedoch einen besonderen Schwerpunkt auf technologische und funktionale Innovation. Dies wird besonders an der neuen Fassade zur Gran Via sichtbar, die Metall, Glas und Begrünung zu einem harmonischen Ganzen verbindet.

Trotz ihrer klar zeitgenössischen Formensprache scheint die Zickzack-Fassade von der klassischen Fabrikarchitektur inspiriert zu sein. Ihre rhythmische Volumenstruktur tritt in einen gelungenen Dialog mit Jujols Kolonnade. Das Zickzack-Motiv zieht sich bis in die Dachflächen, wo Lichtkuppeln für eine maximale natürliche Belichtung der Innenräume sorgen.

L’Avantsala de la Fira von Bjarke Ingels Group und MIAS Arquitectura – Visualisierung des zukünftigen Gebäudes, mit freundlicher Genehmigung der Architekten

Montjuïc: 100 Jahre Schauplatz architektonischer Kreativität

Der Montjuïc ist ein zentraler Bestandteil der Geschichte Barcelonas und hat sich in den letzten hundert Jahren kontinuierlich gewandelt, ehe er sich als urbanes Kulturzentrum etabliert hat. Die Fira de Barcelona ist eng mit diesem Erbe verbunden, und die aktuellen Projekte zielen darauf ab, ihre Rolle weiter zu stärken, indem die Einrichtungen an moderne Anforderungen in Bezug auf Funktionalität und Nachhaltigkeit angepasst werden.

Parallel dazu plant das Museu Nacional d’Art de Catalunya ein ambitioniertes Renovierungsprojekt, das von Harquitectes und Christ & Gantenbein umgesetzt wird – dem gleichen Team, das mit der Erweiterung des Museu d’Art Contemporani de Barcelona im Raval beauftragt wurde. Das Projekt des MNAC verfolgt das Ziel, die Ausstellungsräume zu optimieren und die Zugänglichkeit zu verbessern; zugleich soll die Integration in die Umgebung, insbesondere zum Palau de Victòria Eugènia, gestärkt werden.

Dieser neue Impuls macht deutlich, dass Barcelonas Hausberg sich nicht nur durch sein monumentales Erbe definiert, sondern zugleich in die Zukunft blickt und sich als prominenter Ort architektonischer Innovation präsentiert.

Text: Pedro Capriata

LITERATURVERZEICHNIS

Arquitectura Viva (2000). Jardín Botánico, Barcelona. AV Monografías, Nº 81 -82. España 2000 (p. 112-115).
https://arquitecturaviva.com/obras/jardin-botanico-barcelona-10

Arquitectura Viva (2025). Ganadores de los concursos para renovar la Fira de Barcelona.
https://arquitecturaviva.com/articles/ganadores-del-concurso-para-los-nuevos-palacios-de-fira-de-barcelona

Bjarke Ingels Group (2024). Fira Barcelona Business Hub.
https://big.dk/projects/fira-barcelona-business-hub-21008

Capriata, P. (2023). El Premio Pritzker: una mirada a los ganadores y su legado en Barcelona I. Guiding Architects Barcelona.
https://www.gabarcelona.com/es/blog/legado-ganadores-premio-pritzker-barcelona-i/

Cervelló M., Gausa M., Pla, M. (2013). BCN Barcelona: Guía de Arquitectura Moderna. Actar.

Centre Obert d’Arquitectura (s.f.). ArquitecturaCatalana.Cat.
https://www.arquitecturacatalana.cat/es

Cutrona, J., Fischer, A. R. (17 Mar 2025). El antes y el después de los tres pabellones de Montjuïc que reformará la Fira de Barcelona. El Periódico.
https://www.elperiodico.com/es/barcelona/20250317/antes-despues-pabellones-montjuic-fira-barcelona-115396127

Frampton, K. (1992). Modern Architecture. A Critical History. Thames and Hudson.

Franco, J. T. (2014). El legado arquitectónico de los Juegos Olímpicos de Barcelona 1992. ArchDaily.
https://www.archdaily.cl/cl/02-360988/el-legado-arquitectonico-de-los-juegos-olimpicos-de-barcelona-1992

Martín Valbuena, C. (17 Mar 2025). El recinto ferial de Montjuïc se prepara para llenarse de verde y ser más abierto por su centenario. The New Barcelona Post.
https://www.thenewbarcelonapost.com/recinto-ferial-montjuic-se-prepara-para-llenarse-verde-y-ser-mas-abierto-por-su-centenario/

Suñe, R. (7 Jun 2025). La tercera reinvención de Montjuïc. La Vanguardia.
https://www.lavanguardia.com/local/barcelona/20250607/10748818/tercera-reinvencion-montjuic.html

VV.AA. (1992). Barcelona olímpica. La ciudad renovada. Àmbit Serveis Editorials.

Published On: November 17, 2025Categories: blog
The Semiotics of a City: Unpacking the Book ‘The Meaningful City, Reading Barcelona’s Urban Landscape’

Montjuïc: ein architektonisches Epizentrum Barcelonas im Wandel

Barcelonas Hausberg erfindet sich neu – Fira-Modernisierung zur Hundertjahrfeier der Internationalen Ausstellung 1929

Plaça Espanya und Montjuïc aus der Vogelperspektive, © Yelena Odintsova

Montjuïc: von strategischer Ressource zum Ort der Kultur

Barcelonas markanter Hausberg Montjuïc, direkt am Stadtzentrum gelegen, spielt seit jeher eine zentrale Rolle in der Geschichte und Entwicklung der Stadt. Ursprünglich diente er als Steinbruch und Aussichtspunkt, später wurde er im 17. Jahrhundert durch den Bau der Festung zu einem strategischen Militärstützpunkt. Ab dem 19. Jahrhundert beherbergte er zudem den städtischen Friedhof.

Mit der Internationalen Ausstellung von 1929 begann jedoch eine neue Ära: Montjuïc wandelte sich zu einem Zentrum kommerzieller und kultureller Aktivitäten. Zahlreiche Bauwerke und landschaftliche Umgestaltungen – besonders jene, die für die Olympischen Spiele 1992 realisiert wurden – konsolidierten und erweiterten Sportanlagen, Messe und Freizeitmöglichkeiten. Heute ist Montjuïc, der größte Stadtpark Barcelonas, nicht nur ein zentraler Ort für Erholung und Freizeit der Bürger, sondern auch ein Magnet für Architektur- und Kulturliebhaber.

Die Metamorphose des Montjuïc: Die Internationale Ausstellung von 1929

Anlässlich der Internationalen Ausstellung von 1929 erlebte Barcelonas Hausberg eine tiefgreifende architektonische und landschaftliche Umgestaltung, die ihn zu einem der symbolträchtigsten Orte der Stadt machte. Auf Grundlage eines Entwurfs von Josep Puig i Cadafalch wurden die Hänge des Montjuïc teilweise urbanisiert, die Avinguda de la Reina Maria Cristina angelegt und zahlreiche Gebäude für die vielfältigen Aktivitäten der Ausstellung errichtet.

Museu Nacional d’Art de Catalunya, © Kristijan Arsov

Unter diesen sticht besonders der von Eugenio Cendoya und Enric Catà entworfenene Palau Nacional hervor – ein monumentales, eklektisches Bauwerk, das als Hauptsitz der Ausstellung konzipiert wurde und heute das Museu Nacional d’Art de Catalunya (MNAC) beherbergt.

Doch das vielleicht bedeutendste und einflussreichste Bauwerk der Ausstellung war eines, das sich deutlich von den damals vorherrschenden akademischen Prinzipien und dem formalen Stil der übrigen Bauten abhob: der Deutsche Pavillon. Dieses ungewöhnliche, kleine und scheinbar zweckfreie Bauwerk verkörperte die Ideale der rationalistischen Architektur, wie sie von der Weimarer Republik und dem Bauhaus propagiert wurden. Entworfen von Mies van der Rohe und Lilly Reich, brachte der Pavillon Konzepte wie den offenen Grundriss, Transparenz und asymmetrische Komposition zum Ausdruck – ermöglicht durch den Einsatz revolutionärer Bausysteme.

Der Kontrast zwischen diesem emblematischen Werk der Modernen Bewegung und den restlichen, in der Tradition verankerten Bauten des Ausstellungsgeländes illustriert das Nebeneinander zweier gegensätzlicher architektonischer Richtungen im Europa der Zwischenkriegszeit.

Innenansicht des Barcelona-Pavillons, © GA Barcelona

Die Konsolidierung des Montjuïc als kulturelles Zentrum

1934 wurde das Museu d’Art de Catalunya (heute MNAC) eröffnet – das erste bedeutende Museum auf dem Montjuïc, untergebracht im Palau Nacional. In den folgenden Jahrzehnten veränderte sich der Berg jedoch nur langsam: Einzelne städtebauliche und landschaftliche Verbesserungen wurden umgesetzt, größere Umgestaltungen blieben aus.

Erst in den 1970er-Jahren erlebte Montjuïc einen neuen kulturellen Aufschwung durch die Eröffnung zweier weiterer Museen. 1973 öffnete das Ethnologische Museum von Barcelona seine Türen, ein bemerkenswertes Gebäude aus Ziegel und Beton, entworfen von Bonaventura Bassegoda, Jesús López, Antoni Lozoya und Joan Puigdengolas. Die Konstruktion basiert auf einem innovativen System hexagonaler Module.

1975, nur zwei Jahre später, wurde die Fundació Joan Miró eingeweiht – ein Bau, mit dem der Architekt Josep Lluís Sert symbolisch nach Barcelona zurückkehrte. Das vom Künstler selbst in Auftrag gegebene Gebäude gilt als Meisterwerk der späten Moderne, das im Einklang mit den Prinzipien der Grup R und des Kritischen Regionalismus steht. Zugleich überschritt das außergewöhnliche Programm des Museums die Grenzen traditioneller Museumsarchitektur und trug entscheidend dazu bei, einen bislang wenig integrierten Teil der Stadt kulturell zu beleben.

Esplanade der Anella Olímpica (Olympischer Ring) mit dem ikonischen Calatrava-Turm, © Jordi Gamundi Domenech

Die olympische Transformation des Montjuïc

Als Barcelona den Zuschlag für die Olympischen Spiele 1992 erhielt, wurde beschlossen, das Zentrum der Veranstaltung auf dem Montjuïc anzulegen. Dabei griff man auf das Stadion zurück, das Pere Domènech i Roura bereits 1929 im Rahmen einer zuvor gescheiterten Olympiabewerbung errichtet hatte. Die städtebauliche Neugestaltung des Gebiets wurde dem Büro Correa i Milà anvertraut und erhielt den Namen Olympischer Ring.

Neben der Renovierung des Olympiastadions, bei der der ursprüngliche Entwurf weitgehend respektiert wurde, sah das Projekt den Bau neuer Gebäude vor, die zu städtischen Wahrzeichen avancieren sollten. Besonders hervorzuheben sind der Telekommunikationsturm von Santiago Calatrava und vor allem der Palau Sant Jordi von Arata Isozaki, eine überdachte Mehrzweckhalle, die in den folgenden Jahrzehnten unzählige Veranstaltungen und Konzerte beherbergte und bereits in unserem früheren Blogbeitrag „Die Pritzker-Preisträger und ihre Bauten in Barcelona I“ erwähnt wurde.

Die Gebäude des Olympischen Rings wurden durch ein harmonisch komponiertes Ensemble aus Plätzen, Straßen und Gärten miteinander verbunden. Parallel dazu vollzog sich eine weitere, städtebaulich weniger prägende, aber ebenso bemerkenswerte Transformation: die Renovierung des Museu Nacional d’Art de Catalunya, die der italienischen Architektin Gae Aulenti anvertraut und in drei Phasen zwischen 1995 und 2004 umgesetzt wurde.

Mitte der 1990er-Jahre hatte sich der Montjuïc damit zu einem umfassenden sportlichen und kulturellen Komplex entwickelt – und zu einem bevorzugten Ziel für Liebhaber herausragender Architektur.

Zickzackwege im Botanischen Garten von Barcelona, © Rodrigo Chaparreiro

Der Botanische Garten auf dem Montjuïc: vom Naturpark zur gestalteten Landschaft

Mit der mittlerweile gefestigten kulturellen und Freizeitfunktion des Montjuïc erlebte der Berg seit dem späten 20. Jahrhundert keine tiefgreifenden Veränderungen mehr. Landschaftliche Aufwertungen, Erweiterungen und Renovierungen bestehender Gebäude bestimmten seither die Entwicklung – mit einer bemerkenswerten Ausnahme: dem Botanischen Garten, entworfen von Carlos Ferrater, Josep Lluís Canosa und Bet Figueras.

Zwar beherbergte der Montjuïc bereits seit 1941 einen Botanischen Garten, doch dieser fiel deutlich bescheidener aus als der heutige. Das neue, rund 15 Hektar große Projekt wurde 1999 eröffnet und widmet sich der Flora des Mittelmeerraums sowie von Regionen mit vergleichbarem Klima. Formal basiert die Anlage auf einem leicht unregelmäßigen Dreiecks¬raster, das über das stark geneigte Gelände gelegt wurde. Dieses Raster definiert verschiedene Ökosysteme und organisiert die Wegeführung durch den Park, wobei sich Zickzack-Pfade und kleine Plätze abwechseln.

Im Jahr 2002 ergänzte das Team um Ferrater den Garten um ein Gebäude für das Institut Botànic de Barcelona. 2008 wurde der Botanische Garten selbst erweitert und erreichte damit seine heutige Form. Das Ergebnis zählt zu den bedeutendsten landschaftsarchitektonischen Werken Barcelonas: Pavillons fügen sich harmonisch in den Kontext ein, indem sie dieselben Materialien und geometrischen Prinzipien aufnehmen.

Für seine herausragende Gestaltung erhielt der Botanische Garten von Barcelona mehrere Auszeichnungen: den Premi Ciutat de Barcelona (1999), den Premio FAD für Außenräume (2000) sowie 2002 eine Nominierung für den Mies van der Rohe Award.

L’Avantsala de la Fira von Bjarke Ingels Group und MIAS Arquitectura – Visualisierung des zukünftigen Gebäudes, mit freundlicher Genehmigung der Architekten

Messe Barcelona: neue Impulse für den Montjuïc

Die Messe Barcelona (Fira de Barcelona) war während der gesamten Entwicklung des Montjuïc eng mit dem Berg verbunden. Formal 1932 gegründet, richtete sie im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche Veranstaltungen aus, zunächst unter Nutzung der für die Internationale Ausstellung von 1929 errichteten Pavillons, die nach und nach renoviert wurden. Bedeutende Veränderungen erfolgten insbesondere im Zuge der Olympischen Spiele, als einige Messehallen zeitweise als Pressebereiche oder sogar für Wettkämpfe genutzt wurden.

Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Internationalen Ausstellung, die die Institution maßgeblich begründete, kündigte die Fira de Barcelona nun die bislang bedeutendste Umgestaltung ihrer Anlagen auf dem Montjuïc an: Drei große Projekte wurden unlängst im Rahmen von Wettbewerben an verschiedene Architektenteams vergeben.

2029 Artefacto von Smiljan Radic, Miguel Mariné Núñez, Beatriz Borque und César Rueda Bonet – Visualisierung des zukünftigen Gebäudes, mit freundlicher Genehmigung der Architekten

2029 Artefacto: Multifunktionshalle von Radic, Mariné, Borque und Rueda

Die neue, von Smiljan Radic, Miquel Mariné, Beatriz Borque und César Rueda entworfene Multifunktionshalle 2029 Artefacto entsteht auf dem Gelände des aktuellen Palau de Congressos und setzt auf Transparenz sowie eine enge Einbindung in die Umgebung. Die Fassade zur Avinguda de la Reina Maria Cristina vermittelt durch ihre Größe und die imposante Freitreppe, die die gesamte Front des Gebäudes einnimmt, eine spürbare Monumentalität. Über der Treppe spannt sich eine offen sichtbare, trägerartige Konstruktion, die das Gebäude trägt, es optisch vom Sockel abhebt und ihm Leichtigkeit verleiht.

Eines der markantesten Elemente des Gebäudes wird eine auffällige, begrünte Brücke vor der Hauptfassade sein, die als Vordach dient und das architektonische Konzept der Naturverbundenheit und Nachhaltigkeit unterstreicht. Auf einer Fläche von 20.500 m² ermöglicht das Projekt, wie der Name bereits andeutet, eine Vielzahl von Aktivitäten dank eines hochflexiblen Nutzungskonzepts.

Umbracle von Forgas Arquitectes, Archambac (Arquitectura Sideral) und Álvaro Alejandro Fernández – Innenvisualisierung des zukünftigen Gebäudes, mit freundlicher Genehmigung der Architekten

Umbracle: die neue Kongresshalle von Forgas Arquitectes, Archambac und Fernández

Die neue Kongresshalle von Barcelona entsteht auf dem Grundstück des heutigen Palau Alfons XIII, einem Pavillon, der von Josep Puig i Cadafalch für die Ausstellung von 1929 entworfen wurde. Das Projekt von Forgas Arquitectes, Archambac (Arquitectura Sideral) und Álvaro Fernández sieht vor, die Geschlossenheit des bestehenden Volumens aufzubrechen und neue Öffnungen zu schaffen – darunter einen eingeschossigen, durchsichtigen Prismenkörper, der als neuer Haupteingang dient.

Eine erneuerte, leichtere Metallstruktur sorgt für die Integration und Flexibilität der Innenräume, die ein Auditorium für mehr als 2.000 Besucher sowie multifunktionale Veranstaltungsräume umfassen und sich um einen großzügigen begrünten Innenhof gruppieren, der dem Gebäude den Beinamen Umbracle verleiht. Der neue Palau soll energieautark werden, unterstützt durch eine Kombination aus photovoltaischen, aerothermischen und geothermischen Systemen.

Umbracle von Forgas Arquitectes, Archambac (Arquitectura Sideral) und Álvaro Alejandro Fernández – Visualisierung des zukünftigen Gebäudes, mit freundlicher Genehmigung der Architekten

L’Avantsala de la Fira: der Fira Barcelona Innovation Hub von Bjarke Ingels Group und MIAS Arquitectura

Der Entwurf zur Umgestaltung des Palau del Vestit, eines Werks von Josep Maria Jujol und Andrés Calzada, sieht eine ebenso radikale Metamorphose wie bei den anderen geplanten Gebäuden vor und liegt in der Verantwortung von Bjarke Ingels Group und MIAS Arquitectura.

Das wichtigste historische Element, das erhalten bleibt, ist die klassische Kolonnade, die dem Bogen der Plaça d’Espanya folgt. Sie wird durch eine neue Fassade in ein Peristyl überführt. Dahinter entsteht ein Z-förmiger Bau, der einen dreieckigen Grünbereich zwischen der Kolonnade und dem Neubau sowie einen weiteren Bereich hinter dem Gebäude schafft.

Das Projekt folgt denselben Grundprinzipien wie die übrigen Entwürfe – Flexibilität, Transparenz und Nachhaltigkeit –, legt hier jedoch einen besonderen Schwerpunkt auf technologische und funktionale Innovation. Dies wird besonders an der neuen Fassade zur Gran Via sichtbar, die Metall, Glas und Begrünung zu einem harmonischen Ganzen verbindet.

Trotz ihrer klar zeitgenössischen Formensprache scheint die Zickzack-Fassade von der klassischen Fabrikarchitektur inspiriert zu sein. Ihre rhythmische Volumenstruktur tritt in einen gelungenen Dialog mit Jujols Kolonnade. Das Zickzack-Motiv zieht sich bis in die Dachflächen, wo Lichtkuppeln für eine maximale natürliche Belichtung der Innenräume sorgen.

L’Avantsala de la Fira von Bjarke Ingels Group und MIAS Arquitectura – Visualisierung des zukünftigen Gebäudes, mit freundlicher Genehmigung der Architekten

Montjuïc: 100 Jahre Schauplatz architektonischer Kreativität

Der Montjuïc ist ein zentraler Bestandteil der Geschichte Barcelonas und hat sich in den letzten hundert Jahren kontinuierlich gewandelt, ehe er sich als urbanes Kulturzentrum etabliert hat. Die Fira de Barcelona ist eng mit diesem Erbe verbunden, und die aktuellen Projekte zielen darauf ab, ihre Rolle weiter zu stärken, indem die Einrichtungen an moderne Anforderungen in Bezug auf Funktionalität und Nachhaltigkeit angepasst werden.

Parallel dazu plant das Museu Nacional d’Art de Catalunya ein ambitioniertes Renovierungsprojekt, das von Harquitectes und Christ & Gantenbein umgesetzt wird – dem gleichen Team, das mit der Erweiterung des Museu d’Art Contemporani de Barcelona im Raval beauftragt wurde. Das Projekt des MNAC verfolgt das Ziel, die Ausstellungsräume zu optimieren und die Zugänglichkeit zu verbessern; zugleich soll die Integration in die Umgebung, insbesondere zum Palau de Victòria Eugènia, gestärkt werden.

Dieser neue Impuls macht deutlich, dass Barcelonas Hausberg sich nicht nur durch sein monumentales Erbe definiert, sondern zugleich in die Zukunft blickt und sich als prominenter Ort architektonischer Innovation präsentiert.

Text: Pedro Capriata

LITERATURVERZEICHNIS

Arquitectura Viva (2000). Jardín Botánico, Barcelona. AV Monografías, Nº 81 -82. España 2000 (p. 112-115).
https://arquitecturaviva.com/obras/jardin-botanico-barcelona-10

Arquitectura Viva (2025). Ganadores de los concursos para renovar la Fira de Barcelona.
https://arquitecturaviva.com/articles/ganadores-del-concurso-para-los-nuevos-palacios-de-fira-de-barcelona

Bjarke Ingels Group (2024). Fira Barcelona Business Hub.
https://big.dk/projects/fira-barcelona-business-hub-21008

Capriata, P. (2023). El Premio Pritzker: una mirada a los ganadores y su legado en Barcelona I. Guiding Architects Barcelona.
https://www.gabarcelona.com/es/blog/legado-ganadores-premio-pritzker-barcelona-i/

Cervelló M., Gausa M., Pla, M. (2013). BCN Barcelona: Guía de Arquitectura Moderna. Actar.

Centre Obert d’Arquitectura (s.f.). ArquitecturaCatalana.Cat.
https://www.arquitecturacatalana.cat/es

Cutrona, J., Fischer, A. R. (17 Mar 2025). El antes y el después de los tres pabellones de Montjuïc que reformará la Fira de Barcelona. El Periódico.
https://www.elperiodico.com/es/barcelona/20250317/antes-despues-pabellones-montjuic-fira-barcelona-115396127

Frampton, K. (1992). Modern Architecture. A Critical History. Thames and Hudson.

Franco, J. T. (2014). El legado arquitectónico de los Juegos Olímpicos de Barcelona 1992. ArchDaily.
https://www.archdaily.cl/cl/02-360988/el-legado-arquitectonico-de-los-juegos-olimpicos-de-barcelona-1992

Martín Valbuena, C. (17 Mar 2025). El recinto ferial de Montjuïc se prepara para llenarse de verde y ser más abierto por su centenario. The New Barcelona Post.
https://www.thenewbarcelonapost.com/recinto-ferial-montjuic-se-prepara-para-llenarse-verde-y-ser-mas-abierto-por-su-centenario/

Suñe, R. (7 Jun 2025). La tercera reinvención de Montjuïc. La Vanguardia.
https://www.lavanguardia.com/local/barcelona/20250607/10748818/tercera-reinvencion-montjuic.html

VV.AA. (1992). Barcelona olímpica. La ciudad renovada. Àmbit Serveis Editorials.

Published On: November 17, 2025Categories: blog
The Semiotics of a City: Unpacking the Book ‘The Meaningful City, Reading Barcelona’s Urban Landscape’