Barcelona, Welthauptstadt der Architektur 2026
Erleben Sie die Stadt und ihre Architektur als zentrale Protagonisten

Die neu gestaltete Plaça de les Glòries, © GA Barcelona
Im Jahr 2026 setzt Barcelona Maßstäbe für das globale architektonische Denken. Die Stadt lädt nicht nur dazu ein, ihr einzigartiges Erbe zu bewundern, sondern auch darüber nachzudenken, wie Architektur, Städtebau und Landschaftsgestaltung die drängenden urbanen, sozialen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit lösen können. Die UNESCO und die Internationale Union der Architekten (UIA) haben Barcelona zur Weltstadt der Architektur gekürt – eine Auszeichnung, die sowohl die reiche Geschichte der Stadt als auch ihre bemerkenswerte Fähigkeit ehrt, sich immer wieder neu zu erfinden, ohne dabei ihren unverwechselbaren Charakter zu verlieren.
In diesem Jahr gedenkt Barcelona zudem zweier historischer Meilensteine: dem 100. Todestag von Antoni Gaudí und dem 150. Todestag von Ildefons Cerdà, dessen visionärer Eixample-Plan der Stadt eine neue Gestalt verlieh und die moderne Stadtplanung entscheidend prägte.
Vom 12. Februar bis zum 13. Dezember verwandelt sich Barcelona in ein offenes urbanes Labor: Über 1.500 Aktivitäten machen Straßen, Plätze und Gebäude zu lebendigen Orten des Austauschs und der Begegnung. Ausstellungen, Stadtrundgänge, Workshops und Vorträge laden dazu ein, Architektur hautnah zu erleben und zu entdecken, wie jede Ecke der Stadt ihre Geschichte erzählt und gleichzeitig auf die Herausforderungen unserer Zeit reagiert.
Auch wir von Guiding Architects Barcelona gestalten das Programm aktiv mit und bieten Führungen sowie Diskussionsrunden an, die das historische Barcelona mit aktuellen städtischen und architektonischen Fragestellungen verbinden. Dabei erkunden wir die Meilensteine des katalanischen Rationalismus ebenso wie die Renaturierung des öffentlichen Raums, widmen uns der nachhaltigen Transformation des Industrieerbes, der Rolle von Bibliotheken als Zentren der Gemeinschaft sowie den Auswirkungen der FAD-Preise auf die moderne Stadtentwicklung.
Für Besucher von außerhalb bietet die Auszeichnung zur „Welthauptstadt der Architektur“ die perfekte Gelegenheit, Barcelona (wieder)zuentdecken – eine Stadt, in der historisches Erbe, städtische Innovation und ein ökologischer Blick in die Zukunft auf eindrucksvolle Weise zusammenfinden.

Les Tres Xemeneies von Sant Adrià de Besòs, © Manifesta 15 Barcelona Metropolitana – Arnau Rovira
„Becoming. Architectures for a Planet in Transition“ – UIA-Weltarchitekturkongress 2026
Einer der mit Spannung erwarteten Höhepunkte wird der UIA-Weltarchitekturkongress sein, der vom 28. Juni bis 2. Juli Architektinnen und Architekten sowie Stadtplanerinnen und Stadtplaner aus aller Welt unter dem Motto „Becoming. Architectures for a Planet in Transition“ zusammenbringt. Rund 10.000 Fachleute werden an zwei emblematischen Orten zusammenkommen: in Les Tres Xemeneies in Sant Adrià de Besòs, einem Symbol der postindustriellen Ära, und im Disseny Hub Barcelona an der erneuerten Plaça de les Glòries, die Cerdà einst als Herzstück des kulturellen und urbanen Lebens der Stadt geplant hatte.
Diese Dualität steht für den Geist des Kongresses: Vergangenheit und Zukunft zu verbinden, ökologische Erneuerung voranzutreiben und neue Formen des Zusammenlebens zu erforschen. Mit dieser Ausgabe wird Barcelona zur einzigen Stadt, die nach dem erfolgreichen Kongress von 1996 erneut Gastgeberin des UIA-Kongresses ist, und festigt damit seine Stellung als globaler Bezugspunkt für die Frage, wie wir unseren Planeten gestalten und bewohnen wollen.

Luftaufnahme von Barcelona, mit dem Eixample und der Sagrada Família im Vordergrund, © Logan Armstrong – Unsplash
Gaudí und Cerdà im Fokus: Vom historischen Erbe zur Stadt von morgen
2026 wird in Barcelona auch ein Jahr historischer Gedenkfeiern: Das hundertjährige Jubiläum des Todes von Antoni Gaudí, dem Meister des katalanischen Modernismus, fällt mit dem 150. Todestag von Ildefons Cerdà zusammen, dessen visionärer Eixample-Plan die Stadtplanung seiner Zeit revolutionierte. Beide haben unsere Auffassung von der Beziehung zwischen Architektur und Stadt, zwischen gebautem Raum und urbaner Erfahrung neu geprägt – und ihr Erbe wird das ganze Jahr über in jeder Ecke der Stadt spürbar sein.
Das Gaudí-Jahr hat zum Ziel, das Werk des weltweit bekanntesten katalanischen Architekten aus akademischer und wissenschaftlicher Perspektive zu vermitteln und sein technisches, städtebauliches sowie architektonisches Erbe international zu präsentieren. Zu den Höhepunkten der Feierlichkeiten zählen das 100-jährige Bestehen des Park Güell als öffentlicher Park sowie die Vollendung des Jesus-Turms der Sagrada Família, der mit 172,5 Metern Höhe die Sagrada Família als höchste Kirche der Welt festigt. Mit der für den 10. Juni geplanten Einweihung des Turms beginnt die letzte Bauetappe des Tempels – ein historischer Moment von globaler Bedeutung.
Das Cerdà-Jahr würdigt die Person und das Vermächtnis des katalanischen Ingenieurs, insbesondere seinen Eixample-Plan, auf dessen Raster sich ein großer Teil des heutigen Barcelona entwickelt hat. Seine Vision von Stadtplanung, basierend auf Hygiene, Mobilität, Licht, Belüftung und Grünflächen statt rein wirtschaftlicher Interessen, inspiriert weiterhin zeitgenössische Projekte wie Barcelonas Superblocks und Grünachsen, die eine lebenswertere, nachhaltigere und widerstandsfähigere Stadt zum Ziel haben. In der heutigen Diskussion um urbane Entwicklung rücken viele der Ideen, die Cerdà bereits im 19. Jahrhundert verteidigte, erneut in den Vordergrund.

FAD Awards: Geführte Tour zu ausgewählten Projekten mit Guiding Architects Barcelona, © Clara Antón
Guiding Architects Barcelona: Fünf Wege, die Stadt 2026 neu zu entdecken
Barcelona entdeckt man am besten zu Fuß, indem man genau hinschaut und sich überraschen lässt, wie die Geschichte an jeder Ecke lebendig wird. Unser öffentliches Veranstaltungsprogramm für die Welthauptstadt der Architektur folgt genau diesem Ansatz: fünf thematische Zyklen, die dazu einladen, die Stadt, ihre Architektur und ihre öffentlichen Räume (wieder)zuentdecken und den Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu erleben.
Im März startet „Vergangene Gegenwarten: rationalistische Architektur“ und lädt zur Besichtigung ikonischer Werke wie die von Sert entworfene Tuberkulose-Klinik oder den Deutschen Pavillon von Mies van der Rohe ein – ein Werk, das die Konzeption von Raum für immer verändert hat.
Im Frühling beginnt unser Zyklus „Renaturierung des öffentlichen Raums“: Wir erkunden den Stadtteil Sant Martí und das Gebiet des Besòs-Flusses, wo eine Stadtplanung sichtbar wird, die Urbanität und Natur miteinander versöhnen, Ökosysteme wiederherstellen und das städtische Tempo zu entschleunigen versucht.
Im Juli rücken die Bibliotheken in den Mittelpunkt, nicht mehr nur als Wissensspeicher, sondern als Orte der Begegnung, des Zusammenlebens und des kulturellen Austauschs. Räume wie die Bibliothek Gabriel García Márquez zeigen, wie Architektur zu einem Motor für Gemeinschaft werden kann.
Der Herbst eröffnet die Veranstaltungsreihe „Industrieerbe und Nachhaltigkeit“ und lädt ein, Fabriken zu erkunden, die in hybride Räume wie Can Batlló oder Fabra i Coats umgewandelt wurden – eindrucksvolle Beispiele dafür, wie die Stadt ihr industrielles Erbe in neue Formen von Kreativität, Partizipation und Nachhaltigkeit überführt.
Das Programm wird mit einem Zyklus zu den FAD-Preisen für Architektur und Innenarchitektur abgerundet, der über das Jahr hinweg ausgewählte Projekte erlebbar macht und veranschaulicht, wie jedes einzelne mit der bestehenden Stadtstruktur in Dialog tritt.
Jeder unserer Rundgänge vereint Reflexion mit unmittelbarer Erfahrung: Es geht nicht nur darum, etwas über Architektur zu lernen, sondern die Stadt zu spüren, ihre Spannungen und Herausforderungen zu entdecken und zu erleben, wie Barcelona, physisch wie symbolisch, mit jedem Schritt lebendig wird. Einige Zyklen werden durch eine Debatte ergänzt, die das jeweilige Thema vertieft und zur Auseinandersetzung mit der Stadt und ihrem gebauten Raum anregen soll.

„Eixamplant“, © Oscar Segovia Castillo, Alan Ferrando Shearer e Iván Lozano Benéitez
Zehn Brandwände und ein Stadtmodell: Kleine Interventionen mit bleibender Wirkung
Die Hauptstadt der Architektur bietet zudem Raum für kleinformatige Interventionen, die die Kreativität der Stadt und ihr Engagement für ihre Bewohner widerspiegeln. Zwei Projekte hinterlassen dabei besonders greifbare Spuren: ein großes Stadtmodell und die Umgestaltung von zehn Brandwänden zu neuen städtischen Fassaden.
Das 11×9 Meter große Modell wird im ehemaligen Sitz des Verlags Gustavo Gili installiert und verwandelt den Raum in einen Ort des gemeinsamen Nachdenkens, der einen Blick auf Barcelonas Vergangenheit erlaubt, ihre Gegenwart erfahrbar macht und einen Ausblick auf ihre Zukunft eröffnet.
Ferner haben das Rathaus und die Fundació Mies van der Rohe einen internationalen Wettbewerb für junge Architektinnen und Architekten durchgeführt, bei dem zehn Brandwände –eine pro Stadtbezirk– zu neuen städtischen Fassaden umgestaltet werden sollen. Ziel ist es, die Wohnqualität und Nachhaltigkeit der Gebäude zu verbessern, das Stadtbild zu bereichern und den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Die Siegerprojekte werden nun umgesetzt.

Die neu gestaltete Plaça de les Glòries, © DRONEIT – Ajuntament de Barcelona
Barcelona 2026: Sei Teil der Stadt von morgen
Von den Weltausstellungen 1888 und 1929 über die Olympischen Spiele 1992 bis hin zur Ausrichtung des UIA-Weltarchitekturkongresses 1996 hat Barcelona jede Gelegenheit genutzt, sich neu zu erfinden und weiterzuentwickeln. Mit der Ernennung zur Welthauptstadt der Architektur 2026 öffnet sich die Stadt der internationalen Gemeinschaft mit einer zentralen Frage: Wie können wir resiliente, nachhaltige und gerechte Städte gestalten und dabei Lebensqualität, sozialen Zusammenhalt und verantwortungsvolle Stadtentwicklung stärken?
Guiding Architects Barcelona zeigt Ihnen die Metropole in ihrem architektonisch bedeutendsten Jahr von einer neuen Seite. Entdecken Sie Barcelonas architektonische Highlights –von historischen Meisterwerken bis zu zeitgenössischen Projekten– und erleben Sie, wie die Stadt aktuelle Herausforderungen kreativ meistert.
Erkunden Sie Barcelona 2026, Weltstadt der Architektur, im Rahmen einer Fachexkursion oder Architekturführung. Stellen Sie Ihre Tour(en) nach Ihren Interessen zusammen und verbinden Sie Tradition mit visionären Projekten der Gegenwart. Ob es Ihr erster Besuch ist oder Sie zurückkehren: Jetzt ist der perfekte Moment, Barcelona aus einer frischen Perspektive zu erleben.
Wir freuen uns, Sie 2026 vor Ort willkommen zu heißen!

Text: Stefanie Herr
Barcelona, Welthauptstadt der Architektur 2026
Erleben Sie die Stadt und ihre Architektur als zentrale Protagonisten

Die neu gestaltete Plaça de les Glòries, © GA Barcelona
Im Jahr 2026 setzt Barcelona Maßstäbe für das globale architektonische Denken. Die Stadt lädt nicht nur dazu ein, ihr einzigartiges Erbe zu bewundern, sondern auch darüber nachzudenken, wie Architektur, Städtebau und Landschaftsgestaltung die drängenden urbanen, sozialen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit lösen können. Die UNESCO und die Internationale Union der Architekten (UIA) haben Barcelona zur Weltstadt der Architektur gekürt – eine Auszeichnung, die sowohl die reiche Geschichte der Stadt als auch ihre bemerkenswerte Fähigkeit ehrt, sich immer wieder neu zu erfinden, ohne dabei ihren unverwechselbaren Charakter zu verlieren.
In diesem Jahr gedenkt Barcelona zudem zweier historischer Meilensteine: dem 100. Todestag von Antoni Gaudí und dem 150. Todestag von Ildefons Cerdà, dessen visionärer Eixample-Plan der Stadt eine neue Gestalt verlieh und die moderne Stadtplanung entscheidend prägte.
Vom 12. Februar bis zum 13. Dezember verwandelt sich Barcelona in ein offenes urbanes Labor: Über 1.500 Aktivitäten machen Straßen, Plätze und Gebäude zu lebendigen Orten des Austauschs und der Begegnung. Ausstellungen, Stadtrundgänge, Workshops und Vorträge laden dazu ein, Architektur hautnah zu erleben und zu entdecken, wie jede Ecke der Stadt ihre Geschichte erzählt und gleichzeitig auf die Herausforderungen unserer Zeit reagiert.
Auch wir von Guiding Architects Barcelona gestalten das Programm aktiv mit und bieten Führungen sowie Diskussionsrunden an, die das historische Barcelona mit aktuellen städtischen und architektonischen Fragestellungen verbinden. Dabei erkunden wir die Meilensteine des katalanischen Rationalismus ebenso wie die Renaturierung des öffentlichen Raums, widmen uns der nachhaltigen Transformation des Industrieerbes, der Rolle von Bibliotheken als Zentren der Gemeinschaft sowie den Auswirkungen der FAD-Preise auf die moderne Stadtentwicklung.
Für Besucher von außerhalb bietet die Auszeichnung zur „Welthauptstadt der Architektur“ die perfekte Gelegenheit, Barcelona (wieder)zuentdecken – eine Stadt, in der historisches Erbe, städtische Innovation und ein ökologischer Blick in die Zukunft auf eindrucksvolle Weise zusammenfinden.

Les Tres Xemeneies von Sant Adrià de Besòs, © Manifesta 15 Barcelona Metropolitana – Arnau Rovira
„Becoming. Architectures for a Planet in Transition“ – UIA-Weltarchitekturkongress 2026
Einer der mit Spannung erwarteten Höhepunkte wird der UIA-Weltarchitekturkongress sein, der vom 28. Juni bis 2. Juli Architektinnen und Architekten sowie Stadtplanerinnen und Stadtplaner aus aller Welt unter dem Motto „Becoming. Architectures for a Planet in Transition“ zusammenbringt. Rund 10.000 Fachleute werden an zwei emblematischen Orten zusammenkommen: in Les Tres Xemeneies in Sant Adrià de Besòs, einem Symbol der postindustriellen Ära, und im Disseny Hub Barcelona an der erneuerten Plaça de les Glòries, die Cerdà einst als Herzstück des kulturellen und urbanen Lebens der Stadt geplant hatte.
Diese Dualität steht für den Geist des Kongresses: Vergangenheit und Zukunft zu verbinden, ökologische Erneuerung voranzutreiben und neue Formen des Zusammenlebens zu erforschen. Mit dieser Ausgabe wird Barcelona zur einzigen Stadt, die nach dem erfolgreichen Kongress von 1996 erneut Gastgeberin des UIA-Kongresses ist, und festigt damit seine Stellung als globaler Bezugspunkt für die Frage, wie wir unseren Planeten gestalten und bewohnen wollen.

Luftaufnahme von Barcelona, mit dem Eixample und der Sagrada Família im Vordergrund, © Logan Armstrong – Unsplash
Gaudí und Cerdà im Fokus: Vom historischen Erbe zur Stadt von morgen
2026 wird in Barcelona auch ein Jahr historischer Gedenkfeiern: Das hundertjährige Jubiläum des Todes von Antoni Gaudí, dem Meister des katalanischen Modernismus, fällt mit dem 150. Todestag von Ildefons Cerdà zusammen, dessen visionärer Eixample-Plan die Stadtplanung seiner Zeit revolutionierte. Beide haben unsere Auffassung von der Beziehung zwischen Architektur und Stadt, zwischen gebautem Raum und urbaner Erfahrung neu geprägt – und ihr Erbe wird das ganze Jahr über in jeder Ecke der Stadt spürbar sein.
Das Gaudí-Jahr hat zum Ziel, das Werk des weltweit bekanntesten katalanischen Architekten aus akademischer und wissenschaftlicher Perspektive zu vermitteln und sein technisches, städtebauliches sowie architektonisches Erbe international zu präsentieren. Zu den Höhepunkten der Feierlichkeiten zählen das 100-jährige Bestehen des Park Güell als öffentlicher Park sowie die Vollendung des Jesus-Turms der Sagrada Família, der mit 172,5 Metern Höhe die Sagrada Família als höchste Kirche der Welt festigt. Mit der für den 10. Juni geplanten Einweihung des Turms beginnt die letzte Bauetappe des Tempels – ein historischer Moment von globaler Bedeutung.
Das Cerdà-Jahr würdigt die Person und das Vermächtnis des katalanischen Ingenieurs, insbesondere seinen Eixample-Plan, auf dessen Raster sich ein großer Teil des heutigen Barcelona entwickelt hat. Seine Vision von Stadtplanung, basierend auf Hygiene, Mobilität, Licht, Belüftung und Grünflächen statt rein wirtschaftlicher Interessen, inspiriert weiterhin zeitgenössische Projekte wie Barcelonas Superblocks und Grünachsen, die eine lebenswertere, nachhaltigere und widerstandsfähigere Stadt zum Ziel haben. In der heutigen Diskussion um urbane Entwicklung rücken viele der Ideen, die Cerdà bereits im 19. Jahrhundert verteidigte, erneut in den Vordergrund.

FAD Awards: Geführte Tour zu ausgewählten Projekten mit Guiding Architects Barcelona, © Clara Antón
Guiding Architects Barcelona: Fünf Wege, die Stadt 2026 neu zu entdecken
Barcelona entdeckt man am besten zu Fuß, indem man genau hinschaut und sich überraschen lässt, wie die Geschichte an jeder Ecke lebendig wird. Unser öffentliches Veranstaltungsprogramm für die Welthauptstadt der Architektur folgt genau diesem Ansatz: fünf thematische Zyklen, die dazu einladen, die Stadt, ihre Architektur und ihre öffentlichen Räume (wieder)zuentdecken und den Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu erleben.
Im März startet „Vergangene Gegenwarten: rationalistische Architektur“ und lädt zur Besichtigung ikonischer Werke wie die von Sert entworfene Tuberkulose-Klinik oder den Deutschen Pavillon von Mies van der Rohe ein – ein Werk, das die Konzeption von Raum für immer verändert hat.
Im Frühling beginnt unser Zyklus „Renaturierung des öffentlichen Raums“: Wir erkunden den Stadtteil Sant Martí und das Gebiet des Besòs-Flusses, wo eine Stadtplanung sichtbar wird, die Urbanität und Natur miteinander versöhnen, Ökosysteme wiederherstellen und das städtische Tempo zu entschleunigen versucht.
Im Juli rücken die Bibliotheken in den Mittelpunkt, nicht mehr nur als Wissensspeicher, sondern als Orte der Begegnung, des Zusammenlebens und des kulturellen Austauschs. Räume wie die Bibliothek Gabriel García Márquez zeigen, wie Architektur zu einem Motor für Gemeinschaft werden kann.
Der Herbst eröffnet die Veranstaltungsreihe „Industrieerbe und Nachhaltigkeit“ und lädt ein, Fabriken zu erkunden, die in hybride Räume wie Can Batlló oder Fabra i Coats umgewandelt wurden – eindrucksvolle Beispiele dafür, wie die Stadt ihr industrielles Erbe in neue Formen von Kreativität, Partizipation und Nachhaltigkeit überführt.
Das Programm wird mit einem Zyklus zu den FAD-Preisen für Architektur und Innenarchitektur abgerundet, der über das Jahr hinweg ausgewählte Projekte erlebbar macht und veranschaulicht, wie jedes einzelne mit der bestehenden Stadtstruktur in Dialog tritt.
Jeder unserer Rundgänge vereint Reflexion mit unmittelbarer Erfahrung: Es geht nicht nur darum, etwas über Architektur zu lernen, sondern die Stadt zu spüren, ihre Spannungen und Herausforderungen zu entdecken und zu erleben, wie Barcelona, physisch wie symbolisch, mit jedem Schritt lebendig wird. Einige Zyklen werden durch eine Debatte ergänzt, die das jeweilige Thema vertieft und zur Auseinandersetzung mit der Stadt und ihrem gebauten Raum anregen soll.

„Eixamplant“, © Oscar Segovia Castillo, Alan Ferrando Shearer e Iván Lozano Benéitez
Zehn Brandwände und ein Stadtmodell: Kleine Interventionen mit bleibender Wirkung
Die Hauptstadt der Architektur bietet zudem Raum für kleinformatige Interventionen, die die Kreativität der Stadt und ihr Engagement für ihre Bewohner widerspiegeln. Zwei Projekte hinterlassen dabei besonders greifbare Spuren: ein großes Stadtmodell und die Umgestaltung von zehn Brandwänden zu neuen städtischen Fassaden.
Das 11×9 Meter große Modell wird im ehemaligen Sitz des Verlags Gustavo Gili installiert und verwandelt den Raum in einen Ort des gemeinsamen Nachdenkens, der einen Blick auf Barcelonas Vergangenheit erlaubt, ihre Gegenwart erfahrbar macht und einen Ausblick auf ihre Zukunft eröffnet.
Ferner haben das Rathaus und die Fundació Mies van der Rohe einen internationalen Wettbewerb für junge Architektinnen und Architekten durchgeführt, bei dem zehn Brandwände –eine pro Stadtbezirk– zu neuen städtischen Fassaden umgestaltet werden sollen. Ziel ist es, die Wohnqualität und Nachhaltigkeit der Gebäude zu verbessern, das Stadtbild zu bereichern und den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Die Siegerprojekte werden nun umgesetzt.

Die neu gestaltete Plaça de les Glòries, © DRONEIT – Ajuntament de Barcelona
Barcelona 2026: Sei Teil der Stadt von morgen
Von den Weltausstellungen 1888 und 1929 über die Olympischen Spiele 1992 bis hin zur Ausrichtung des UIA-Weltarchitekturkongresses 1996 hat Barcelona jede Gelegenheit genutzt, sich neu zu erfinden und weiterzuentwickeln. Mit der Ernennung zur Welthauptstadt der Architektur 2026 öffnet sich die Stadt der internationalen Gemeinschaft mit einer zentralen Frage: Wie können wir resiliente, nachhaltige und gerechte Städte gestalten und dabei Lebensqualität, sozialen Zusammenhalt und verantwortungsvolle Stadtentwicklung stärken?
Guiding Architects Barcelona zeigt Ihnen die Metropole in ihrem architektonisch bedeutendsten Jahr von einer neuen Seite. Entdecken Sie Barcelonas architektonische Highlights –von historischen Meisterwerken bis zu zeitgenössischen Projekten– und erleben Sie, wie die Stadt aktuelle Herausforderungen kreativ meistert.
Erkunden Sie Barcelona 2026, Weltstadt der Architektur, im Rahmen einer Fachexkursion oder Architekturführung. Stellen Sie Ihre Tour(en) nach Ihren Interessen zusammen und verbinden Sie Tradition mit visionären Projekten der Gegenwart. Ob es Ihr erster Besuch ist oder Sie zurückkehren: Jetzt ist der perfekte Moment, Barcelona aus einer frischen Perspektive zu erleben.
Wir freuen uns, Sie 2026 vor Ort willkommen zu heißen!

Text: Stefanie Herr






